Ammerbuch ist Fairtrade-Gemeinde
Was haben Metropolen wie London, Amsterdam, Rom und Paris mit Ammerbuch gemeinsam? Sie sind alle Fairtrade-Towns!
Seit dem 27.04.2017 spielt die Gemeinde Ammerbuch auch in der Champions League mit, und ist die 100. Fairtrade-Town in Baden-Württemberg!
Dies haben wir mit einer Auszeichnungsfeier in der Pfäffinger Turnhalle gefeiert. Herr Manfred Holz, Ehrenbotschafter des Vereins TransFair, ist extra nach Ammerbuch gereist, um uns die Urkunde zur Fairtrade-Gemeinde zu überreichen. Seine Rede, die er an der Auszeichnungsfeier gehalten hat, finden Sie hier (PDF-Datei).
Fairtrade-Town, was heißt das?
Fairtrade-Town kann nur werden, wer sich dafür bei der Fairtrade-Kampagne beworben hat. Eine Fairtrade-Town setzt sich für die Verwendung von fair gehandelten Produkten auf kommunaler Ebene ein. Sie vernetzt Projekte der Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik, die sich für den fairen Handel einsetzen.
Die Kampagne Fairtrade-Town geht vom Verein TransFair e.V. aus. TransFair e.V. ist eine Initiative zur Förderung des fairen Handels in Deutschland.
Genauere Informationen zur Kampagne finden Sie hier bei www.fairtrade-towns.de.
Voraussetzungen für die Bewerbung: Die fünf Kriterien
Um sich als Fairtrade-Gemeinde bewerben zu können müssen die 5 nachstehenden Kriterien von der jeweiligen Gemeinde erfüllt werden.
Erst nach Erfüllung der Kriterien kann die Bewerbung eingereicht werden.
Kriterium 1: Ratsbeschluss
Die Kommune muss einen Ratsbeschluss zur Unterstützung des fairen Handels verabschieden. Bei allen öffentlichen Sitzungen soll fair gehandelter Kaffee und ein weiteres fairtrade Produkt ausgeschenkt werden.
Folgender Beschluss erging am 07.11.2016:
- Die Verwaltung wird beauftragt, den Titel als Fairtrade-Gemeinde anzustreben und die dafür erforderlichen Anträge zu stellen. Die für eine Verleihung des Titels erforderlichen Kriterien sind schnellstmöglich zu erfüllen.
- Die Verwaltung wird aufgefordert, künftig bei allen öffentlichen Sitzungen sowie im Bürgermeisterbüro Fairtrade Kaffee auszuschenken sowie ein weiteres Produkt (Fairtrade Tee, Fairtrade Zucker, Fairtrade Kakao, Fairtrade Orangensaft) aus Fairem Handel zu verwenden.
- Die Verwaltung wird beauftragt, eine lokale Steuerungsgruppe zu bilden, die auf dem Weg zur "Fairtrade-Gemeinde" die Aktivitäten vor Ort Koordiniert.
Das Kriterium 1 wurde mit dem Gemeinderatsbeschluss erfüllt.
Kriterium 2: Steuerungsgruppe
Es muss eine lokale Steuerungsgruppe gebildet werden, die die Aktivitäten vor Ort koordiniert.
Die Steuerungsgruppe muss aus mindestens drei Personen bestehen, die die Bereiche Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik vertreten. Zusätzlich ist es wünschenswert, dass auch Akteure aus weiteren Bereichen in der Steuerungsgruppe vertreten sind, wie zum Beispiel aus Schulen, Vereinen oder kirchlichen Einrichtungen.
Die Steuerungsgruppe für Ammerbuch wurde am 25.01.2017 gegründet. Sie besteht aus folgenden Mitgliedern:
- Ein Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung Ammerbuch vertritt den Bereich Politik
- Sonja Kukolj (Bio-Landen Reusten) vertritt den Bereich Wirtschaft
- Ulla Kloos (Förderverein Zehntscheuer Entringen) vertritt den Bereich Zivilgesellschaft
- Ellen Gersbach (Grundschule Poltringen) vertritt den Bereich Schulen
- Angela Sailer (Kath. Kirchengemeinde) vertritt den Bereich Kirche
Kriterium 3: Fairtrade-Produkte im Sortiment
In Abhängigkeit der Einwohnerzahl einer Gemeinde wird eine bestimmte Anzahl von lokalen Einzelhandelgeschäften, Cafés und Restaurants festgelegt, die jeweils zwei Fairtrade-Produkte im Sortiment haben müssen.
In Ammerbuch sind dies vier lokale Einzelhandelsgeschäfte und zwei Gastronomiebetriebe.
Die vier lokalen Einzelhandesgegschäfte werden erfüllt durch:
- ALDI SÜD (Pfäffingen)
- Lidl (Pfäffingen)
- REWE (Altingen)
- Penny-Markt (Entringen)
Die zwei Gastronomiebetriebe werden erfüllt durch:
- Bäckerei Gehr (Entringen)
- Bäckerei Gehr (Altingen)
Kriterium 4: Zivilgesellschaft
Um Kriterium 4 zu erfüllen müssen Fairtrade-Produkte in öffentlichen Einrichtungen, wie Schulen, Kirchen oder Vereinen verwendet werden. Darüber hinaus müssen Bildungsaktivitäten zum Thema fairer Handel umgesetzt werden.
- In Ammerbuch nimmt die Grundschule in Poltringen bereits an der Fairtrade Kampagne "Fairtrade-schools" teil und erfüllt somit die Voraussetzungen.
- In der kath. Kirchengemeinde St. Stephanus/St. Moritz Entringen engagieren sich die Pfadfinder, indem sie von Haus zu Haus gehen und fair gehandelte Produkte verkaufen.
- Der Förderverein Zehntscheuer Ammerbuch-Entringen engagiert sich drei Mal im Jahr auf dem Krämermarkt mit fair gehandelten Produkten.
Durch die tatkräftige Unterstützung der Grundschule Poltringen, des Fördervereins Zehntscheuer Ammerbuch-Entringen und der Kirchengemeinde St. Stephanus/St. Moritz Entringen ist auch Kriterium 4 erfüllt.
Kriterium 5: Medien und Öffentlichkeitsarbeit
Im Jahr sollen mindestens vier Artikel erscheinen, in welchen die Fairtrade-Kampagne thematisiert wird. Hierbei werden nicht nur Printmedien berücksichtigt, sondern auch die Veröffentlichung von Online-Artikeln. Auch die Berichterstattung auf der kommunalen Webseite und verfasste Pressemitteilungen zählen dazu.
Durch verschiedene Artikel im Schwäbischen Tagblatt, im Gäuboten, auf unserer Homepage und in unserem Amtsblatt wurde auch dieses Kriterium erfüllt.